Geschichte

Entstehung der Gruppe

 

Es begann alles mit einem liebevollen Querkopf Namens Fritz-Josef Dudenhöfer. Er wurde am 19.09.1898 in Rülzheim/Pfalz geboren und lebte als Mechanikermeister in Friedrichshafen, war dort Elferrat und hatte dabei immer die Narretei und das Vermummen wie es in unserer Gegend zur Fasnet Brauch ist, im Kopf. Etwas Eigenes zu schaffen war sein Traum. Das brachte ihm auch prompt Unstimmigkeiten und seinen Austritt bei den Elfern und dem Narrenverein. Er verfolgte, nun frei, seinen Plan einer eigenen Zunft weiter. Am 25.Januar.1954 meldete er dem Amt für öffentliche Ordnung, dass er am 15.01.1954 „Die Siechen“ gegründet habe. Doch die massiven Proteste, die es darauf hagelte, ließen dieses Vorhaben gleich zunichte werden. Aber schnell war eine neue Idee geboren: „Die Pauliner“. Schon im Gründungsjahr fanden 8 eigene Bälle im Vereins- und Gründungslokal dem Paulinenhof statt. Müde Augen und wunde Finger gab es, als in unendlichen Abend- und Nachtstunden die Mäntel und Röcke mit Maschine von den Frauen genäht wurden, doch in kürzester Zeit war es dann geschafft.

„Die Pauliner“

 

In der Chronik von Fritz-Josef Dudenhöfer finden wir es so formuliert: Am 15.Januar 1954 wurde in Friedrichshafen eine freie unabhängige Narrenzunft unter dem Zunftnamen „Die Pauliner“ gegründet. Der Name „Die Pauliner“ bezieht sich auf die Gepflogenheit der Königin Pauline, die wöchentlich dreimal den Reitweg (die Paulinenstraße) vom Schloss bis zum Seewald benutzte. Königin Pauline, die 3. Frau von Wilhelm von Württemberg, wurde am 4.September 1800 als Tochter Herzog Ludwigs in Riga geboren. An die Passion der Königin Pauline erinnernd, tritt die Narrenzunft Die Pauliner” mit Steckenpferd und entsprechend kostümiert an die Öffentlichkeit. Bei dem Auftreten der „Reiterquadrille“ war die Bevölkerung begeistert. So ritten die Pauliner auf Steckenpferdchen, angetan mit Reitstiefeln, schwarzem mit Goldlitzen verziertem Umhang und Zylinder von nun an durch die Fasnet. Ein Reigentanz = Die Hohe Schule = war bald in Friedrichshafen und Umgebung eine gerngesehene Einlage bei Fasnetsbällen. Dieser Erfolg spornte jedoch nur weiter an und so wurde noch im gleichen Jahr nach einer Erweiterung gesucht. Die Königin Pauline gab sich ja immer sehr volksnah und so soll sie auch, wie im Volksmund gebräuchlich, immer wenn der Kuckuck im Frühjahr erstmals rief, zu ihrem Diener gesagt haben: “Johann hast Du Geld in der Tasche, wenn ja, dann hast Du das ganze Jahr welches, wenn nein, so hast Du das ganze Jahr keines.“ Damit war für Fritz und seine Freunde der Grundstock zu einer neuen Maske gefunden.. Der Pauliner Kuckuck konnte geschaffen werden.

Der Pauliner Kuckuck

 

Das Häs bestand aus weißer Hose und Jacke. Für die Bemalung konnte Lehrer Haller aus Tettnang gewonnen werden. Er war bisher schon Häsmaler bei den Hopfennarren tätig, was sich auch etwas in unserem Häs niederschlug. Viele kleine Vögelchen saßen in einem hopfenähnlichen Rankengewirr. Große mit bemaltem Stoff überzogene Holzknöpfe zierten den Jackenverschluss. Ein breiter Ledergürtel rundete das Bild ab. Die vogelkopfähnliche Holzmaske wurde von dem Friedrichshafener Bildhauer Georg Ziegler geschaffen. Ihm war damit ein wahres Kunststück gelungen. Die Maske hat keinen genau definierbaren Ausdruck, sie wandelt sich je nach der Gestik des Hästrägers: man vermeint den Kuckuck mal grimmig, lieb, fragend, spöttisch oder auch lächelnd zu sehen. Ein bemaltes Tuch verdeckt die Haare und drei Fuchsschwänze waren am Maskenrand angebracht. Auf der Maske thronten zwei große verchromte Schellen. Das Gschell war eigentlich die tragende Idee für das gesamte Häs. Die fünf Schellengruppe – 2 auf der Maske, 2 am linken Arm und je 4 am rechten Arm und unterhalb der Knie angegurtet, waren in verschiedenen Tonhöhen gestimmt. Dies erlaubte den Pauliner Kuckuck das Lied: „Kuckuck ruft`s aus dem Wald“ zu spielen. An der Fasnet 1955 sprangen dann mit der Reitergruppe zwei Pauliner Kuckuck mit. Die Zunft hatte fortan 2 Maskengruppen.